Montag, 28. Januar 2013

Intermittent Fasting


Intermittent Fasting - Lean Gains Approach

Quelle: http://www.eisenhart.biz/intermittent-fasting-lean-gains-approach.html
Eine kurze Zusammenfassung der anderen Muster: (Name, Herangehensweise, Fast/Feed in Std.)
  1. ADF (Alternate Day Fasting): 48 Stunden Zyklus, 36/12
  2. Eat-Stop-Eat: 1-2x pro Woche, 24/0
  3. Warrior Diet: 24 Stunden Zyklus ohne echtes Fasten (Früchte erlaubt), 20/4
  4. Fast-5 Diet: 24 Stunden Zyklus, 19/5
Diese Muster unterscheiden sich in ihrer Zielgruppe und ihren Details von relativ freier Handhabung bis zu recht konkreten Vorgaben (Nahrungsmittelwahl, Timing).
Bei "Lean Gains" handelt es sich eher um ein ausformuliertes, auf Kraftsportler bzw. Fitnessenthusiasten zugeschnittenes Ernährungsschema. Diese Version zeichnet sich durch einen 24 Stunden Zyklus mit 16 Stunden Fasten-/8 Stunden Essensperiode aus.

Die "Lean Gains"-Variante
Der Name "Lean Gains" impliziert bereits das Ziel. Diese Variante hat als Ziel den Aufbau von reiner Magermasse, also mit einem minimierten – idealerweise nicht vorhandenen – Aufbau von Körperfett. Markant ist das System unter anderem deswegen, weil es einem Freiheiten erlaubt bei der Ernährungsgestaltung ohne Einfluss auf den letztendlichen Erfolg des Konzeptes zu haben. Somit werden größere Einschnitte in Alltag und Lebensqualität vermieden (Abkehr von klassischen Ernährungsprinzipien, welche eine hohe Mahlzeitenfrequenz (> 6/Tag) nahlegen). Insbesondere der Aspekt der Körperrekomposition sollte hierbei hervorgehoben werden.

Das Konzept ist für Leute gedacht, die 365 Tage im Jahr mit einer guten Form leben und nicht an eine ständig fixe Ernährung mit straffem Esskorsett gebunden sein möchten. Wer 6 mal oder öfter am Tag isst, weil er es so plant, der sieht sich mitunter auch ständig mit diesem Thema konfrontiert (Stichwort: Konditionierung), sodass dessen Gedanken auch ständig um dieses Themengebiet kreisen (inkl. nervösem Blick auf die Uhr, "jetzt müsste ich die nächste Mahlzeit einnehmen"). Das Intermittent Fasting-System, insbesondere das Leangains-Konzept erlaubt es einem stattdessen, sich mit wichtigeren Dingen auseinanderzusetzen, Dinge zu erledigen – etwas zu schaffen – ohne bewaffnet mit etlichen Tupperdosen und lästigen Unterbrechungen mit der Nahrungsaufnahme konfrontiert zu werden.
Diese Intermittent Fasting-Variante ist ebenfalls attraktiv für Leute, die gerne große Portionen vor sich haben und sich auch gerne satt essen. In einer strikten Diät wirkt sich dieser Aspekt noch gravierender aus. Hunger, als ständiger Begleiter, der insbesondere dann nach einer sättigenden Mahlzeit verlangt, wird üblicherweise (nach typischer Vorgehensweise) nur unzureichend gestillt. Die Kalorien, aufgeteilt auf viele kleine Mahlzeiten, sättigen vielfach unzureichend oder hinterlassen ein unbefriedigendes Gefühl. Das heißt nicht, dass die konventionelle Praxis nicht funktioniert - wer sich mit kleinen Mahlzeiten wohlfühlt und seine Form halten kann, für den ist Intermittent Fasting vermutlich nicht das Mittel der Wahl. Jedoch ist es auch in einer Diät vielfach einfacher, einige wenige Stunden nichts zu essen und sich dann an einen reich gedeckten Tisch zu setzen, als ständig mit kleinen Snacks "Öl ins Feuer zu gießen" (sog. "Trigger/Auslöser" für Essanfälle!). Die Angst vor 16 stündigem Hunger ohne Energie für den Tag, geschweige denn Konzentrationsmangel ist unbegründet. Diese Gefühle sind höchstens aufgrund von vorherigen Gewohnheiten die ersten 1-3 Tage (Gewöhnungsphase) existent. Die Konzentration steigt nachweislich während der Fastenperiode!
An dieser Stelle sei bereits erwähnt: Wer ausschließlich fettfreie Muskelmasse aufbaut, wird jedoch vermutlich niemals so rasche Erfolge im Muskelaufbau verzeichnen, wie auf althergebrachter Ernährungsweise mit gleichmäßiger Mahlzeitenverteilung in Verbindung mit einer Massephase. Im Gegenzug wird er aber auch vermutlich niemals eine Diät benötigen, wie sie vielfach nach einer "Massephase" durchgeführt werden muss um eine adäquate Form zu erreichen. Da durch Lean Gains kein Bedarf an Definitionsphasen besteht, kann die eingesparte Zeit dafür aber weiterhin für fettfreien Muskelaufbau optimal genutzt werden. Alle Informationen im Hinblick auf "Fettverlust" sind in diesem Artikel also auch für jene Athleten interessant, die auf Leistungssteigerung gekoppelt an Muskelaufbau aus sind und dabei gleichzeitig einen niedrigen Körperfettanteil halten wollen.

Das 16/8 Schema
Warum kommt es zu dieser zyklischen Einteilung mit genau 8 stündiger Essens- und 16 stündiger Fastenphase?
Effektiver Fettabbau bedarf eines gewissen Grades an Katabolismus (Abbau v. Körpermasse zur Energiebedarfsdeckung). Muskelaufbau bedingt wiederum eines gewissen Grades an Anabolismus (Aufbau von stoffwechselaktiver Körpersubstanz). Zugeführtes Essen gibt über mehrere Stunden Nährstoffe an den Körper ab.Allein bei Casein, einem langsamverdaulichen Protein, dauert dieser Vorgang der Zerlegung und Aufnahme rund 7 Stunden.

Was hat das alles mit dem 16/8er Schema zu tun? Die 16 Stunden Fastenphase ist kein Zeitraum ohne Nährstoffversorgung, denn der Verdauungsprozess (die Aufnahme der Nährstoffe) erfolgt selbst noch nach dem Ende des Essensfensters (eine reichhaltige Mahlzeit kann über 10 Stunden nach Aufnahme noch Nährstoffe liefern), zumal dazu noch Energiedepots, wie die Muskelglykogenspeicher, das Lebenrglykogen, der Enzymzerfall, die freien Fettsäuren et cetera hinzuaddiert werden müssen. Gemäß Studien erreichen die Effekte des Fastens hinsichtlich diverser Parameter nach 10 bis 13 Stunden ihr Maximum bezüglich Fettverlust (ohne Einbußen bei Abbau von wichtiger Muskelmasse sowie im Hinblick auf die Wachstumshormonausschüttung, welche bei diesem Zeitraum nahezu ihren Peak erreicht) und halten bis zur 16. Stunde Fasten an, ab hier erreichen die katabolen Effekte ein Ausmaß, welches für den Aufbau von Muskelmasse dauerhaft nicht kompensierbar ist. Umgekehrt reichen 8 Stunden Essen inkl. der folgenden Verdauungsphase, um den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen und um eine adäquate Versorgung der Energiedepots sicherzustellen, sowie die Porteinbiosynthese anzukurbeln.

Was impliziert Fasten eigentlichen? Bei der Warrior Diet sind hier zum Beispiel Früchte und Gemüse gestattet. Bei Lean Gains wird auf jedgliche Kalorien während des Fastens verzichtet, dass heißt, das schwarzer Kaffee, Wasser, Light Getränke und (<20gr) Kaugummi erlaubt sind, auch ein Salatblatt macht bestimmt keinen Unterschied - aber ich bitte euch... ein Salatblatt?

Um dem Ziel des sauberen Aufbaus gerecht zu werden, kann man hier bereits durch Manipulation der Kalorienzufuhr das Ergebnis in die gewünschte Richtung beeinflussen. Eine große Mahlzeit zum Ende des Essensfensters bedeutet eine lange, nachfolgende Versorgung (Muskelaufbau) mit Nährstoffen. Liegt die größte Mahlzeit am Anfang des Essensfensters, so ist die Periode der langanhaltenden Nährstoffversorgung geringer (Fettabbau).
Ziele der Phasen
Essensphase: Möglichst optimale Nährstoffversorgung des Körpers für Muskelwachstum, sowie Schutz der Muskelmasse während der Fastenphase. Dazu möglichst wenig Fett durch hyperkalorische Ernährug ansetzen.Während einer Diät ist man vielleicht für den gesamten Tag im Kaloriendefizit, während der 8 Stunden Zufuhr wird man normalerweise jedoch – temporärbedingt durch die großen Mahlzeiten auf einem wesentlich kleinerem Zeitraum verteilt - mehr Kalorien aufnehmen als verbrennen - es handelt sich um einen lokalen Kalorienüberschuss, bei welchem auch Fett angesetzt werden kann und wird.

Fastenphase: Generell zehrt der Körper in dieser Phase aus den im Essfenster aufgenommenen Nährstoffen. Durch eine entsprechende Insulinsensivität wird in dieser Phase vermehrt Energie in Form von Fett zur Bedarfsdeckung herangezogen – idealerweise wird in einer Diät dabeimehr Fett abgebaut, als in der Essensphase aufgebaut wird ohne dabei mit größeren Einbußen bei aufgebauter Muskelmasse konfrontiert zu werden.

Ob man durch Intermittent Fasting definierter wird hängt also von folgenden Parametern ab:
Beispiel anhand einer simplifizierten Rechnung:
Fettauf/abbau, Essensphase + Fettauf/abbau, Fastenphase + Muskelauf/abbau, Essensphase + Muskelauf/abbau,Fastenphase = Gewicht
(+0,1) + (-0,2) + (+0,05) + (-0,01)= (-0,06)
Man hat also während der Fastenphase so gut wie keine Muskelmasse abgebaut (10gr), während man aber gleichzeitig dabei 200gr Fett abgebaut hat. In der Essensphase hingegen wird tendenziell weniger Fett aufgebaut (100gr) und mehr Muskelmasse synthetisiert (50gr). Man ist also muskulöser und definierter geworden (paralleler Muskelauf- bei Fettabbau)

Die Zahlen sind natürlich rein fiktiv zu betrachten. Diesen Zustand kann man erfahrungsgemäß nur über das Trial & Error-Prinzip erreichen (dies wird mit zunehmendem Fortschritt schwerer zu realisieren sein, Parameter hierführ: je niedriger der KFA und je höher die bereits erreichte fettfreie Masse umso schwerer ist Status Quo zu halten,Stichwort: biologische Restriktion/genetisches Limit

Optimierungen
Vor dem Training sollten nach Möglichkeit rund 10gr BCAAs zugeführt werden, um die Proteinbiosynthese zu maximieren (sofern das Training außerhalb des Essensfensters liegt und es keine Pre-Workout Mahlzeit gab). Liegt das Trainig mehrere Stunden (mehr als 2-3) vor dem Essensfensterso werden alle 2 Stunden 10gr BCAAs zugeführt, bis zum Beginn des Essensfensters.

Idealerweise besteht die erste Mahlzeit aus 20% der Tageskalorien. Das Training erfolgt innerhalb der nächsten 2 Stunden. Anschließend folgen die restlichen 80% der Tageskalorien im "Post-Workout"-Fenster (größte Mahlzeit des Tages). Bei der Zusammensetzung der ersten Mahlzeit liegt das Hauptaugenmerk auf Kohlenhydraten und Proteinen.
Beispiel einer solchen Mahlzeit:
250gr Pute mit 100gr Kartoffeln, etwas Gemüse und ein Apfel.

Um während des Essensfensters möglichst wenig Fett anzusetzen, sollte die Post-Workout-Mahlzeit den Großteil der Kohlenhydrate enthalten welche an dem Tag konsumiert werden, einen minimalen Fettanteil und eine hohe Proteinzufuhr (Einige führen hier laut Berkhan 100g Protein und mehr zu!). Empfohlen werden High-Carb-Low-Fat-Tage (Trainingstage) sowie Moderate/High-Fat-Low-Carb-Tage (trainingsfreie Tage), Stichwort: Carb-Cycling.

Carb Cycling
Den meisten Lesern dürfte der Begriff "Trennkost" noch etwas sagen (Keine Fett/KH in einer Mahlzeit, Protein stets als Begleitmakronährstoff).
Beispielhaft: eine Mahlzeit möglichst fettfrei, die zweite anschließend möglichst kohlenhydratfrei. Angeführte Begründung: angebliche, übermäßige Fettspeicherung in Form von Depotfett.
Erklärung: Kohlenhydrate als Primärenergiequelle werden genutzt, um aktuellen Bedarf zu decken. Fette, bedingt durch eine hohe Insulinantwort des Körpers (induziert durch KH/Protein) werden als Konsequenz (da Energie aus Fetten leicht speicherbar ist und derzeit nicht benötigt wird dank Anwesenheit von Kohlenhydraten) vermehrt ad hoc eingelagert.
Das diese Methodik - ohne Kalorienzählen und innerhalb eines einzigen Tages – keine weitreichenden Erfolge erzielt ist mehrfach belegt. Beispielsweise es ist gängige Praxis fettreiche Nüsse als Snack rund vier Stunden vor einer kohlenhydratreichen Mahlzeit (Beispiel Spaghetti) zu konsumieren, diese halten die Konzentration von Fettsäuren im Blutkreislauf nach wie vor auf einem hohen Level (durch längere Verweildauer in Magen/Darm), dann kommt Insulin und Glucose durch die Spaghetti dazu, die Folge ist: Fettsäuren der Nüsse werden nicht mehr zur Energiegewinnung herangezogen, verbleiben im Blutkreislauf und gelangen über kurz oder lang in die Fettzellen, deren Fettsäurefreisetzung durch Insulin gehemmt ist. Man lagert Fett ein und die Trennkost verfehlt ihr Ziel.

Davon abgesehen sind die Nahrungsmengen bei Kraftsportlern und Bodybuildern mit unter so groß, dass man davon ausgehen kann, dass eine einzige Mahlzeit über 10 Stunden später noch Nährstoffe abgibt und so auch einen auf Einfluss auf die Nährstoffzirkulation im Blutkreislauf nimmt.

Durch das sogenannte "Carb-Cycling" wurden die meisten Trugschlüsse zur Trennkost beseitigt. Doch was genau ist "Carb-Cycling"? Grob gefasst handelt es sich um ein Verfahren, welches einem Prinzip abwechselnder Perioden hoher und geringer Kohlenhydratzufuhr (von mindestens tageslänge oder noch größere Abschnitte, bspw.: 4 Tage Low Carb, 3 Tage High Carb) folgt.
In Verbindung mit dem Lean-Gains-Konzept hat, um ein plastisches Beispiel herauszugreifen, die abendliche, letzte "Magerquark-Leinsamen-Nuss-Casein-Mischung" (was für eine Wortneuschöpfung!) keinen Einfluss mehr auf die 16 Stunden später erfolgende High-Carb Mahlzeit.
Wie wird das Carb-Cycling im Lean-Gains-Konzept nun eingesetzt? Ganz einfach! Bei Lean-Gains sind die Perioden trainingsabhängig. Das Training hat einen signifikanten Effekt auf die Nährstoffpartionierung.

Beispiel:
Wenn man mit einem hohen Blutzuckerwert ins Training geht, dann wird ein Teil der zirkulierenden Glukose zur Bedarfsdeckung während des Workouts herangezogen. Die im Blutkreislauf zirkulierende Glukose strömt folglich in die Muskeln selbst (quasi "Just-in-Time-Lieferung" und nicht wie angenommen in die Leber. Da diese Glukose unmittelbar in der Muskelzelle verstoffwechsel wird, kann sie keinerlei "schädliche Effekte" auf die Körperkomposition haben (Fetteinlagerung).
Die sogenannte "de novo Lipogenese" findet in der Leber statt, die Glukose aus dem Kreislauf während des Workouts strömt jedoch in die Muskelzellen. Sie kann auch nicht mehr in den Blutstrom abgegeben werden bzw. dient hat keinerlei Funktion mehr bei der Regulation des Blutzuckers (z.B. bei einer low-carb Ernährung am Folgetag). Im Falle unserer Glukose, die ihren Weg in die Muskelzelle findet, wird diese stattdessen zur optimalen Energieversorgung herangezogen (zur Bewältigung des Trainings, alltägliche Bewegung) und treibt die Proteinbiosynthese an.
Aus diesen Gründen wird von Lean-Gains Erfinder, Martin Berkhan, simpel ausgedrückt und empfohlen:
Trainingstage: High Carb // Trainingsfreie Tage: Low Carb

Beispielhafte Verteilung:
80kg Athlet mit 2500kcal Durchschnittsverbrauch.
Trainingstag: 2800kcal; 205gr(30%) Protein; 340gr(50%) Kohlenhydrate; 60gr(20%) Fett
Nichttrainingstag: 2200kcal; 215gr(40%) Protein; 80gr(15%) Kohlenhydrate; 105gr(45%) Fett
Der Wheyshake am Morgen (vertreibt Kummer und Sorgen) und ein wenig Hintergrundwissen...
...zur Fastenphase! Unser Fettgewebe besitzt verschiedene Rezeptoren, wobei in diesem Kontext vor allem die Adrenozeptoren am relevantesten sind. Diese werden unterteilt in sogenannten "Alpha"- und "Beta-Rezeptoren." Werden die "Beta-Rezeptoren" aktiviert, so wird der Fettabbau gesteigert. "Adrenozeptoren", dass impliziert der Name bereits, werden über die Hormone Adrenalin und Noadrenalin reguliert. Mit jeder Stunde, die man fastet, steigt der Spiegel dieser Hormone und anderer, katabol wirkender Stoffe im Blutkreislauf an. Dies mag im ersten Moment verwirrend wirken, da mit dem Wort "katabol" nur allzu häufig Schindlunder getrieben und die Angst in Bodybuilder-Kreisen geschürt wird (die Rede ist, ihr werdet sie alle kennen, vom "katabolen Teufel!"). Jedoch hat der Katabolismus (Abbau von Körpersubstanz) eine ebenso große Daseinsberechtigung wie der "gute Bruder" Anabolismus (Aufbau von Körpersubstanz) – ähnlich dem Yin-Yang-Prinzip in der asiatischen Philosophie, wenn man so will. Die gewünschten Effekte, die in der katabolen Phase zunehmen, erreichen ihren "Peak" nach schätzungsweise 10-13 Stunden (ab diesem Zeitraum wird Körperfett besonders effektiv abgebaut!)

Hier liegt auch der Grund, weshalb ein Wheyshake am Morgen euren Zielen nicht unbedingt zu Paß kommt (vielfach in einer Diät sogar kontraproduktiv ist, wenn zu einem "kohlenhydratreichen Frühstück geraten wird und die Energiedeckung aus Fett am Morgen durch eine hohe Insulinantwort zum Erliegen bringt.) Damit werden auch die Vorteile des Intermittent Fasting Konzepts negiert (eine gewisse Optimierung erfolgt jedoch bei frühmorgendlichem Training, s.o.)

Es gibt indes eine ganze Reihe von Gründen, weshalb es keinen Sinn ergibt die Fastenphase durch eine Energiezufuhr zu beeinträchtigen. An dieser Stelle wird jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht weiter auf die korrelierenden physiologischen Einflüsse des Fasten und der Nahrungszufuhr eingegangen.
Es herrschen viele Unwahrheiten...
...in Fitnesskreisen bezüglich einer sinnvollen Ernährung. Vielfach soll hier die Rede von den gängigen "Bodybuilder-Dogmen" sein, die einen recht unantastbaren Status in der Sportlandschaft inne haben und die bei jeder Gelegenheit wie ein kodifiziertes Gesetz heruntergebetet werden?
Beispiele gefällig? Okay, wie wäre es mit diesem: mindestens 6 oder mehr Mahlzeiten am Tag! Wie bereits erwähnt, kann eine Mahlzeit (und das tut sich auch bei entsprechender Größe/Kombination) bis zu 10 Stunden oder mehr Anteil am Verdauungsprozess haben, bis sie keinerlei Nährstoffe mehr in den Blutstrom abgibt. Eine reguläre Mahlzeit im klassischen "3 Mahlzeiten am Tag" Stil gibt zirka 7-8 Stunden kontinuierlich Nährstoffe ins Blut ab(Der Verdauungsprozess beginnt bereits in der Mundhöhle).
Je nach Aktivitätsgrad kann sich dieser Vorgang nun entsprechend verzögern (bspw. Schlaf) oder beschleunigen (Sport, bessere Peristaltik). Woher stammt also diese Märchen man solle häufiger Essen (sog. Snacking)? Besonders in einer Diät entbehrt dieser Ratschläg jedweder Sinnhaftigkeit.

Nehmen wir hierzu ein metaphorisches Beispiel: Wir füllen ein energetisches Fass mit Wasser (eine normale Mahlzeit). Kurze Zeit später, nachdem der Abfluss gerade in Gang gekommen ist (keine Nahrungszufuhr, z.B. längere Nahrungskarenz induziert durch Schlaf) und das Wasser hinauszuströmen beginnt, schütten wir die eine oder andere Gallone (in Form eines Snacks) wieder hinein. Super Sache das, denn nun ist das Faß genauso voll wie vorher oder sogar noch voller, als zu Beginn unseres Experiments (was nicht heißen soll, dass dieses System nicht funktioniert! Nur ist der Aufwand entsprechend hoch/höher.). Dieses "Snacking" geht stelllenweise sogar soweit, dass Nüsse als vollwertiges Substitut für, beispielsweise Schokolade, angesehen werden. Es stimmt zwar, dass Nüsse weitaus ergiebiger und nährstoffreicher sind (und eine gute Fettquelle darstellen), jedoch bringt dies alles nichts, wenn der Snack in Form von Nüssen mehr Energie einbringt, als die Tafel Schokolade (hierbei zieht das Argument, tütenweise Nüsse zu spachteln nur weil diese "gesund" sind nicht unbedingt – in einer Diät, wo es zum Größtenteil auf den Energieinput im Verhältniß zum -output ankommt erstrecht nicht. Eine Kalorie ist eine Kalorie ist eine Kalorie...). Nüsse haben nun einmal eine höhere Kaloriendichte aufs Gramm gerechnet als beispielsweise Schokolade & Co.

Erschwerend kommt hinzu (und das ist das entscheidende in einer Diät), dass 6 kleinere Mahlzeiten nur selten dermaßen sättigend sind, als dass man sich hinterher zufrieden und befriedigt vom Tisch erhebt (vergleiche hierzu den "Tropfen auf dem heißen Stein"). Dies kann das Durchhalten bei einer Diät durchaus erschweren (und vielen Leuten fällt es dahingehend leichter, einen gewissen Zeitraum zu fasten und sich dann anschließend auch wirklich satt zu essen). Einige Studien führen sogar an, dass die Probanden vielfach bei einer Diät die Flinte ins Korn schmissen, da sie mit dem ständigen "snacken" Probleme hatten (inkl. Des "rund-um-die-Uhr-ans-Essen-denken" aufgrund mangelnder Sättigung). Der Wortlaut "zum Leben zu wenig, zum sterben zuviel" gewinnt hier eine völlig neue Bedeutung des systematischen Selbst-Aushungerns. (Und hier sei wieder erwähnt: Das System kann funktionieren und tut es erfahrungsgemäß auch bei einem höheren Aufwand – Stichwort: Vorbereitung des Essens / Kalorienzählen). Alternativ kann dies aber auch als moderne Folter in Perfektion angesehen werden. Weiterhin gibt es keinen spruchreifen Nachweis für die Tatsache, dass viele kleine Mahlzeiten (im Gegensatz zu wenigen Großen) den Stoffwechsel auch wirklich "ankurbeln."

Gleichzeitig gibt es aber auch keinen Nachweis dafür, dass der Stoffwechsel durch weniger Mahlzeiten gedrosselt wird – bei einem entsprechend kurzem Zeitraum. Studien zeigen, dass dies frühstens nach 60 Stunden der Fall ist. Das Gegenteil ist hier sogar der Fall, wonach kurzzeitiges (<48h) Fasten, die Stoffwechselrate sogar noch erhöht! (Alternativ könnt ihr auch eine Person befragen, die schon länger das IF-Konzept befolgt – selbst für den Erhalt des Status Quo werden stellenweise mehr Kalorien zugeführt, als es bei der herkömmlichen Ernährungsweise mit vielen kleineren Mahlzeiten der Fall ist! Dies sind empirische Tatsachen, welche auch mit Modulen wie SenseWear überprüft wurden.)


Lean Gains im Kontext des Refeeds
Einige von euch werden schon von den positiven Effekten eines sog. "Refeeds" auf den weiteren Fettverlust – oder das überwinden eines entsprechenden Diät-Plateaus - gehört haben, was durch fallende Hormonspiegel, Änderung der Stoffwechsellage etc. erklärt werden kann (prominentes Beispiel: Leptin / Ghrelin). Stellenweise kann dem durch das refeed'en Einhalt geboten werden. Wenn man so will, dann stellt "Lean Gains" eine Art des "täglichen Refeeds" dar. Ein wichtiger Akteur im Hinblick auf Fettverlust ist das Sättigungshormon Leptin, welches unter anderem den Blutzuckerspiegel signifikant beeinflusst. Simpel ausgedrückt fällt der Leptinspiegel bei einem kalorischen Defizit und wirkt sich nachtteilig auf den Abbau von Depotfett aus. Im Falle eines Refeeds steigt der Hormonspiegel jedoch wieder – und das sogar auf den Ausgangswert (diese Wirkung hält auch mehrere Stunden und Tage nach dem Refeed an). Das Sättigungshormon reagiert insbesondere in größerem Ausmaß auf Kohlenhydrate. Die Insulinsensvität spielt in diesem Prozess auch noch eine Rolle, soll aber an diesem Punkt nicht behandelt werden.
Innerhalb des Lean-Gains-Konzeptes finden High Carb-Tage entsprechende Verwendung in Kombination mit vielen zugeführten Kalorien auf einen entsprechend kurzen Zeitraum. Dies lässt diese Art des IF auch als eine Art Refeed erscheinen, nur auf einen weitaus kleineren Zeitrahmen gemessen mit entsprechend höherer Frequenz (jedoch nicht induziert durch eine hyperkalorische Ernährung wie z.B. Bei einem klassischen Refeed Marke "30 % über dem Bedarf). Dies ist auch gar nicht mehr nötig, da den nachteiligen Effekten (dem fallenden Leptinspiegel) durch das Konzept selbst entgegengewirkt wird.
Wer Lean Gains mit dem Hintergedanken einer Diät anwendet, der kann aber trotzdem alle 1-2 Wochen - abhängig vom Defizit - einen Refeed einschieben. Dies hat nicht nur psychische Relevanz (z.B. gesteigerte Motivation, Vermeiden sog. fatalistischen Schwarz-Weiß-Denkens ("Ach, jetzt ists eh schon zu spät, dann kann ich auch die ganze Torte essen"). Denn selbst an High-Carb-Trainingstagen reicht die Zufuhr meistens nicht für ein adäquates Laden, sodass man über die Zeit zwangsläufig entladen wird.
Warum? Nun, als Refeed-Richtlinien wären hierbei zu nennen: Kalorienüberschuss, möglichst wenig Fett und viele (komplexe) Kohlenhydrate ohne Fastenphase für den Tag (sauberer Refeed!). Vor dem Refeed einen "Kalorienpuffer" aufbauen, indem man am Tag vorher ein größeres Kaloriendefizit aufbaut (präventiv etwas mehr Fett abbauen, zusätzliches Entladen, etc.).
Wofür kann man Lean Gains nun nutzen?
Der Autor Martin Berkhan unterscheidet bei Lean Gains 4 verschiedene Ansätze

Diät
  • Muskelmasse halten
  • Körperfett vermindern
Aufbau
  • Muskelmasse erhöhen
  • Körperfett halten
Rekomposition
  • Muskelmasse erhöhen
  • Körperfett vermindern
Maintenance/Lifestyle
  • Muskelmasse halten
  • Körperfett halten
Die Ansätze unterscheiden sich lediglich geringfügig in Kalorienzufuhr und der Plannähe. Plannähe heißt, dass man sich möglichst strikt an einen gebastelten Plan hält. Besonders wichtig ist die Strenge wohl bei der Rekomposition und am lockersten ist der Punkt Maintenance/Lifestyle in seiner Handhabung. Beim Aufbau und der Diät ist es entsprechend lediglich kalorienabhängig wohin die Reise geht.

Notiz: Es handelt sich hierbei nicht um eine korrekte wissenschaftliche Ausarbeitung, sondern soll lediglich eine umfassende Informationsquelle für Intermittent Fasting nach Lean Gains darstellen. Die nötigen Studien um die angesprochenen Sachverhalte zu belegen sind in den jeweiligen Artikeln von Martin Berkhan auf leangains.com zufinden. Wir bitten um Verzeihung bei grober Formulierung oder unzureichender Hintergrundinformation. Bei diesem Artikel wurde fix in die Tasten gehauen um der eisenharten Community eine Diskussions- und Bildungsgrundlage für Intermittent-Fasting nach Leangains zu liefern.

Sonntag, 27. Januar 2013

Protein Waffeln


3 Eiklar
50ml Milch
1 Eigelb
1/2 Banane (60g)
25 g Eiweißpulver
20 g Mehl
110g Magerquark
Etwas Öl
Alle Zutaten zusammen verquirlen, entweder im Mixer oder Rührbesen. Die Masse wird nun in das erhitzte Waffeleisen eingelassen, dieses davor natürlich einölen. Fertig. (Mit dieser Menge bekommt ihr 3 normale Waffeln hin.)
Nährwerte Gesamt
Kcal 439
Fett 10
Kohlenhydrate 36,4
Protein 51,4



Samstag, 26. Januar 2013

Die Anabole Diät



1.) Die Anabole Diät: Wirkungsweise
Ärzte und Wissenschaft sind sich einig: Eine fettarme Ernährung gilt als gesund und lebensverlängernd. Denn schon lange wird Fett als Hauptursache für Herz- und Zuckerkrankheiten (als Folge von Übergewicht) verantwortlich gemacht. Eine Ernährung bestehend aus vielen Kohlenhydraten, moderat Protein und wenig Fett soll dem entgegenwirken.

Doch wie sieht die Realität aus? Ein Blick in die USA genügt, um festzustellen, dass die oben genannten Empfehlungen der Wissenschaft und Ärzte nicht funktionieren. Behörden, Ernährungsexperten und Lebensmittelindustrie versuchten vor einigen Jahren das Problem in den Griff zu bekommen, indem man den Menschen empfahl, möglichst Fett zu vermeiden. Die Industrie sorgte dafür, dass sehr viele "low-fat-Produkte" die Regale der Supermärkte füllten und füllen. Doch heute sind die Menschen dicker als jemals zuvor. Aber woran liegt das? Es ist nicht das Fett, das fett macht, sondern die Kohlenhydrate.

Beim Verzehr von Kohlenhydraten reagiert der Körper mit der Ausschüttung von Insulin (Insulin ist das blutzuckersenkende Peptid-Hormon). Es wird auch das "Speicherhormon" genannt und ist der Gegenspieler von Glucagon (Glucagon ist ein Hormon im menschlichen Körper, dessen Hauptaufgabe die Erhöhung des Blutzuckerspiegels ist). Einfachzucker gelangen schnell ins Blut, während langkettige Kohlenhydrate erst aufgespaltet werden müssen, bevor sie in den Blutkreislauf gelangen.

Der Körper nutzt Kohlenhydrate zur Energieversorgung für Muskeln und Hirn in Form von Glucose. Steigt der Blutzuckerspiegel aber über das Limit an, dann sorgt Insulin dafür, dass der Überschuss als Glycogen in Leber und Muskeln gespeichert wird. Der Körper kann also nur eine begrenzte Menge Glycogen speichern (300 - 400 g oder mehr, je nach Muskelmasse). Jedes Gramm Kohlenhydrat, das darüber hinausgeht, wird durch Insulin in den Fettzellen gespeichert.
Nun kommt das Glucagon ins Spiel. Ist Insulin freigesetzt, wird Glucagon gehemmt und umgekehrt. Da, wie schon genannt, Glucagon und Insulin ein Paar bilden, ist Glucagon als das "Freisetzungshormon" zu sehen. Es hat die Aufgabe, Fettsäuren aus den Körperfettdepots zur Energiegewinnung freizusetzen. Fettzellen verfügen über zwei Enzyme, die dafür sorgen, dass Fett gespeichert (Lipoprotein-Lipase) oder freigegeben wird (Lipase). Insulin stimuliert Lipoprotein-Lipase und Glucagon Lipase. Bei einem hohen Insulinspiegel werden also keine Fettsäuren freigesetzt und die Fettverbrennung wird verhindert, da Glucagon nicht aktiv werden kann. Wer also verstärkt Kohlenhydrate verzehrt, sollte wissen, dass durch Insulin die Fettverbrennung nicht so effektiv funktioniert, wie es die Anabole Diät vorsieht.

Die Natur hat es aber so eingerichtet, dass Menschen auch ohne Kohlenhydrate (über-)leben können - dies dank der Evolution (Jäger und Sammler). Wenn der Blutzuckerspiegel unter eine bestimmte Grenze fällt, und keine Kohlenhydrate mehr zugeführt werden, dann setzt die Bauchspeicheldrüse Glucagon frei. Glucagon sorgt dafür, dass Fettdepots aufgespaltet werden und Fettsäuren freigesetzt werden. Diese Fettsäuren werden zu Ketonkörpern umgewandelt, die das Gehirn und auch Muskeln mit Energie versorgen. Diesen Zustand nennt man auch Ketose.
Das Gehirn ist jedoch zwingend auf Glucose angewiesen. Glucose wird über einen anderen Mechanismus (Cori-Zyklus) dem Körper zur Verfügung gestellt. Die Ketose hat noch andere vorteilhafte Eigenschaften für Bodybuilder. Der Muskelschutz ist im Vergleich zu anderen Diäten effektiver. Es wird nicht mehr vermehrt Muskelprotein zur Gluconeogenese herangezogen. Denn das passiert nur für kurze Zeit, bis sich der Körper umgestellt hat Bis hier sollte jeder erkannt haben, dass die Anabole Diät eine ideale Ernährungsform für eine Diät ist. Zum Aufbau hingegen ist die Anabole Diät nicht optimal.


2.) Anwendung
Der wohl sicherlich interessanteste und wichtigste Teil dieses Artikels ist die Anwendung der Diät. Ein bekanntes Merkmal der Anabolen Diät ist der hohe Fettverzehr. Dieser ist wichtig, damit einerseits dem Körper signalisiert wird, dass genug Fett zugeführt wird (Körper ist nicht mehr bestrebt es zu speichern) und andererseits fettverbrennende Enzyme aktiviert werden. Die Nährstoffverteilung sollte folgendermaßen aussehen:

Fett 55 - 60 %
Eiweiß 30 - 35 %
Kohlenhydrate < 5 %


Die Anabole Diät wird in zwei Phasen eingeteilt: Phase I ist streng kohlenhydratarm und sieht einen hohen Fett- und Proteinverzehr vor innerhalb von 5 Tagen. In Phase I sollten nicht mehr als 30g Kohlenhydrate verzehrt werden. Direkt im Anschluss wird Phase II gestartet, die daraus besteht, den Körper mit Kohlenhydraten aufzuladen an 1 bis 2 Tagen. Daraufhin wird wieder mit Phase I begonnen. Phase I kann auch verlängert werden auf z.B. 6 Tage und Phase II ebenso verkürzt werden auf 1 Tag. Man erhält nach einer gewissen Zeit ein Gespür dafür, was für einen selbst am besten ist.

In Phase II ändert sich die Nährstoffverteilung, da reichlich Kohlenhydrate zugeführt werden (Refeed). Das hat gleich mehrere Vorteile. Der Stoffwechsel wird dadurch angeregt und "schläft" nicht ein. Somit wird die Fettverbrennung auch nach Wochen noch effektiv aufrechterhalten. Des Weiteren erhält man für die nächsten Tage kurzfristig einen Energieschub durch die vielen Kohlenhydrate. Und dadurch, dass man in Phase II alles essen darf, steigt die Motivation für die Diät. Die Nährstoffverteilung sieht folgendermaßen aus:

Fett 30 - 40 %
Eiweiß 10 - 15 %
Kohlenhydrate 45 - 60 %


Wie schon gesagt, muss man seinem Spiegelbild vertrauen, um zu wissen, wie lange Phase II dauern sollte. Da der Insulinausstoß extrem hoch ist, werden neben Kohlenhydraten auch irgendwann Fette gespeichert. Wer also merkt, dass ein 2. Tag in Phase II zu Fetteinlagerungen führt, der sollte auf einen Tag verkürzen oder langkettige Kohlenhydrate verwenden. Ansonsten gilt in Phase II: Eis, Cola, Pizza, Hamburger, u.v.m.

Wichtig ist, wie bei jeder anderen Diät, dass man ein Kaloriendefizit schafft. Das bedeutet der Körper verbraucht mehr Kalorien als durch die Nahrung zugeführt werden. Da das Fett die meisten Kalorien liefert, wird die Nahrungsmenge ungewohnt klein ausfallen. Jedoch ist die Kaloriendichte so hoch, dass man während der Diät nie ein Hungergefühl bekommt, da Fett gut sättigt. In Phase II spielt das Kaloriendefizit keine Rolle. Hier darf nach Lust und Laune gegessen werden. Wer sich allerdings auf einen Wettkampf vorbereitet, der sollte auch in Phase II ein Kaloriendefizit einhalten. Wie hoch das individuelle Kaloriendefizit ausfällt, muss jeder für sich ermitteln. Es ist darauf zu achten, dass nicht zu wenige Kalorien verzehrt werden. Unterste Grenze sollten 1500 kcal (männlich) sein. Man beachte, dass allein durch den Verzicht auf Kohlenhydrate die Fettverbrennung auf Hochtouren läuft.


3.) Wegweiser Supermarkt
Wir wissen jetzt, wie die Anabole Diät wirkt und angewendet wird. Aber welche Lebensmittel darf ich überhaupt essen und trinken?

Da die Lebensmittelauswahl in Phase I stark begrenzt ist, wird man sich auch nicht lange im Supermarkt aufhalten. Wichtig ist, dass die Lebensmittel viel Fett enthalten und möglichst wenig Kohlenhydrate (weniger als 2-3g Kohlenhydrate pro 100g). Ideale Lebensmittel für die Anabole Diät sind z.B:
Eier
Fisch
Fleisch
Wurst
Käse
Nüsse
Öle
Butter
Proteinpulver
Und etwas Gemüse

Schon im Supermarkt ist das studieren der Verpackungen Pflicht. Denn bei vielen verpackten Fleisch- und Wurstwaren wurden Zuckerstoffe und Salz als Geschmacksverstärker zugesetzt. Von diesen Produkten mit versteckten Kohlenhydraten sollte man lieber Abstand halten. In Phase I sollten Getränke zum Einsatz kommen, die keine Kohlenhydrate haben. Dazu zählen Wasser und Cola-Light. Auch bei Getränken gilt: Immer auf die Zutaten achten. Etwas Gemüse sollte in Phase I auch verzehrt werden, denn die Anabole Diät enthält wenige Ballaststoffe durch den hohen Fettverzehr, wodurch es zu Verstopfungen kommen kann. Gemüse hilft also bei der Verdauung. Proteinshakes können natürlich ebenfalls benutzt werden, aber auch hier ist darauf zu achten, dass pro 100 g Proteinpulver möglichst wenige Kohlenhydrate enthalten sind und keine Zuckerstoffe. Shakes werden ohne Milch verzehrt. Es empfiehlt sich, diese mit Wasser und etwas Öl einzunehmen.

4.) Supplements in der Diät
Wie schon angesprochen, kann die Anabole Diät einige wichtige Nährstoffe nicht liefern, da die Lebensmittelauswahl stark begrenzt ist. Vor allem Spurenelemte und Vitamine sollten während der Diät unbedingt zugeführt werden. Dafür sollten Multivitaminpräperate zum Einsatz kommen. Wer den Fettstoffwechsel noch zusätzlich anregen möchte, zieht Fischölkapseln hinzu. Dosiert in der Menge von 2 - 5 g wird die Lipolyse nochmals verbessert (Fettstoffwechsel). .


5.) Training und Cardio
In jeder Diät ist Sport ein wichtiger Begleiter. Auch während der anabolen Diät ist ein Training möglich und sollte auf jeden Fall durchgeführt werden. Wer denkt, man kann ohne Kohlenhydrate keine schweren Gewichte bewältigen, der täuscht sich gewaltig. Wer weiterhin seine Muskeln intensiv reizt, schützt Muskelmasse und kurbelt die Fettverbrennung an, die während einer Diät natürlich an erster Stelle steht. Die Frage "soll ich in der Diät mehr Cardio oder Gewichtstraining machen?" hört man in vielen Studios immer wieder aufkommen. Für viele gilt Cardio als ein Wundermittel gegen Speckrollen, denn so wird es in vielen Gesundheitsmagazinen und Fitnessstudios seit langer Zeit gepredigt. Krafttraining rückt zu unrecht in den Hintergrund. Zu dieser Thematik verweise ich auf "Dr. Kurt A. Moosburger". Er schreibt:

"Für eine erwünschte Gewichtsabnahme im Sinne einer Reduktion des Körperfettanteils ist nicht die Fettverbrennung während des Trainings wichtig, vielmehr die nach dem Training (gesteigerter Fettstoffwechsel in der Erholungsphase über mehrere Stunden, v.a. nach intensiver körperlicher Belastung, sog. "Nachbrenneffekt"), letztlich aber nur eine negative Energiebilanz pro Tag (bzw. pro Woche) das entscheidende Kriterium. Das heißt, der tägliche (bzw. wöchentliche) Energieverbrauch muss höher sein als die Energiezufuhr bzw. die Energiezufuhr geringer als der Energieverbrauch (gemessen in Kilokalorien bzw. Kilojoules)."

Das Zauberwort heisst hier "Nachbrenneffekt". Wer ein hartes Training, am besten mit Kniebeugen oder Kreuzheben absolviert, wird auf jeden Fall in den Genuss dieses Effekts kommen. Gesteigerter Appetit, Schweißausbrüche, Durst, etc. Keine andere Sportart liefert einen derart hohen Nachbrenneffekt wie Krafttraining, auch nicht Cardio.

Wer also auf eine negative Kalorienbilanz (Verbrauch ist höher, als zugeführte Energie aus der Nahrung) achtet und Krafttraining absolviert, ist auf dem richtigen Weg. An der Stelle sei auch nochmal gesagt, dass Mythen wie "mehr Wiederholungen und weniger Gewicht" (=Definitionstraining, das nicht existiert) sofort vergessen werden sollten. Einem Bodybuilder sollte klar sein, dass Definition eine reine Ernährungssache ist. Trotz alledem muss nicht auf Cardio verzichtet werden. Wer sein Wohlbefinden durch Cardio verbessern möchte, der kann auch während der Anabolen Diät Ausdauereinheiten machen. Allerdings sollten diese moderat ausfallen. Auch das Krafttraining sollte kurz und intensiv sein, da die anabole Diät keine langen Belastungszeiten vorsieht, was man in der Praxis schnell merken wird. Ein kleiner Kraftverlust muss in Kauf genommen werden.


6.) Übergang zur normalen Ernährung
Wenn man seine Ziele mit Hilfe der Anabolen Diät erreicht hat, wird man wieder zur gewohnten kohlenhydratreichen Kost wechseln. Wer die Diät nach längerer Zeit mit einem Kaloriendefizit beendet sollte sich Schrittweise an eine hohe Kalorienmenge herantasten. Der Körper braucht gewisse Zeit, um wieder auf einen "Kohlenhydrat-Stoffwechsel" zu schalten. 2 - 4 Wochen sollte man sich Zeit lassen, damit der Körper sich darauf einstellen kann. Ansonsten ist die Gefahr gegeben, dass man schnell wieder Fett ansetzt (= Jojo-Effekt). In der Praxis könnte man beispielsweise jede Woche 300 - 500 kcal mehr verzehren bis zum angesetzten Kcal-Ziel. Auch die Zufuhr von Kohlenhydraten sollte Schrittweise passieren.


7.) Fazit & Tipps
Nun wissen wir, worauf bei der Anabolen Diät zu achten ist. Zu guter Letzt gibt es noch ein paar wertvolle Tipps aus eigener Erfahrung und einen Abschlusskommentar zur Anabolen Diät.

Ich möchte diese Diät jedem empfehlen, der Probleme hat Fett auf herkömmliche Weise zu verbrennen. Damit meine ich die kalorienreduzierte und fettarme Kostform. Wer zu den Menschen mit einem langsamen Stoffwechsel (endomorph) gehört, für den ist die Anabole Diät die ideale Ernährungsform während einer Diät vor einem Wettkampf oder für das Wohlbefinden. Allerdings ist eine "low-carb" Ernährung nicht für jeden geeignet. Insbesondere dann nicht, wenn Disziplin und Durchhaltevermögen fehlen. Das bezieht sich nicht nur auf die zunächst ungewöhnliche Ernährungsform, sondern auch auf die Psyche während der Diät. Vor Beginn einer solchen Diät sollte man also prüfen, ob man dafür geeignet ist (auch gesundheitlich, wenn man z.b. Zuckerkrank ist). Dazu zählen z.B. der Verzicht auf Kohlenhydrate, wenn man mit Freunden essen geht, Stimmungsschwankungen durch Kohlenhydratentzug besonders zu Beginn der Diät und unmittelbar nach den Refeed-Tagen u.v.m. Durchhaltevermögen ist deshalb wichtig, weil Fehler in der Diät sofort bestraft werden. Entsteht außerhalb der Refeed-Tage ein hoher Insulinspiegel, dann ist die Kombination aus Fett und Kohlenhydraten "tödlich" im Bezug auf die Fettpolster, die man eigentlich verlieren möchte.

Aus eigener Erfahrung sollte man sich Zeit lassen für die Anabole Diät. Die Umstellung des Körpers auf Ketose dauert ca. 4 Wochen. Die ersten Tage ohne Kohlenhydrate werden sehr schwer zu ertragen sein, wodurch viele schon scheitern. Hat man aber die erste Woche ohne Kohlenhydrate hinter sich, dann steht nichts mehr dem Erfolg im Wege. Im Laufe der Zeit wird man merken, dass man sich auch ohne Kohlenhydrate wohl fühlen wird. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Konzentration teilweise während der Diät besser war als in Zeiten mit kohlenhydratreicher Kost. Denn es entstehen keine extremen Blutzuckerschwankungen und kein Müdigkeitsgefühl nach einer Mahlzeit. Man fühlt sich klar und konzentriert im Kopf. Was bei anderen Diäten ein großer Nachteil ist, aber bei der Anabolen Diät gar nicht vorkommt, ist das Hungergefühl. Der hohe Fettverzehr lässt so etwas nicht zu.

Noch eine Bemerkung zum Training: Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man dem Krafttraining die größte Aufmerksamkeit schenkt in Verbindung mit sehr leichtem Ausdauertraining (Cardio). Cardio sollte immer an zweiter Stelle stehen. Wichtig ist, dass man überhaupt trainiert. Damit das Training auch gut funktioniert, lohnt es sich Koffeintabletten griffbereit zu haben. Viel Erfolg !


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